Samstag, 9. Juni 2012

Learning Management System


Bildquelle: http://www.entornosdeformacion.com/wp-content/uploads/2011/05/LMS.jpg


es geht heute um das (leidige) Thema LMS. Ich habe versucht dieses Thema so lange wie möglich vor mir her zu schieben...aber es hilft alles nix. Ein LMS ist heute fest mit dem Thema LMS verwurzelt.
Eine LMS (Learning Management System) ist eine Lernplattform auf welcher unsere erstellten Lerninhalte an die Nutzer verteilt werden. UND (falls vorhanden) die Testergebnisse der einzelnen Module wieder eingesammelt werden können.
Aber mehr noch, ein LMS ist heutzutage eine Schnittstelle zur Personalabteilung. Die Erstellung von Lernpfaden, die Kommunikation untereinander in Blogs, Wikis oder Foren, alles was mit dem Angebot von Lerninhalten (Digital wie auch Präsenzveranstaltungen) zu tun hat werden hier eingepflegt/verwaltet/koordiniert.
Bis hier hin hört sich das alles auch sehr gut an! Die wohl schwerste Aufgabe steht allerdings an, wenn es um eine konkrete Auswahl geht! Hier auch gleich vorweg, es gibt von mir keine Lösungsvorschläge für die Auswahl des richtigen Anbieters.
Die Auswahl ist zu groß, die individuellen Anforderungen zu unterschiedlich, die innerbetrieblichen Ressourcen unbekannt.

Jeder muss für sich selber entscheiden: Benötige ich ein LMS was ALLES kann, reicht mir auch eine Lösung um "nur" die Lerninhalte meinen Mitarbeitern zur Verfügung stellen zu können? Dazwischen gibt es alles!
Niemand kann hier also eine pauschale Antwort geben welche das beste LMS ist.

Es gibt aber ein paar Dinge die man beachten sollte, auf die es (zumindest mir) besonders ankommt:

1: Usability und Design.
Das steht bei mir an erster Stelle. Der Nutzer muss das System so einfach bedienen können wie etwa Google. Instinktiv! Kommt der Nutzer mit der Oberfläche nicht zurecht, gefällt diese nicht, werdet ihr einen sehr schweren Stand haben den Nutzer für e-Learning zu begeistern. Mit dem Nutzer steht und fällt ein solches Projekt!
Und jetzt kommt die schlechte Nachricht: Ich kenne nur ganz, ganz wenige LMS Systeme, die eine (vom Design her) einen schönen Eindruck machen und dazu noch kinderleicht zu bedienen sind!

Ein Aufruf an die Programmierer: Kümmert euch endlich um die Usability, verdammt noch mal!

2: Konnektivität.
Achtet auf die Schnittstellen. Viele Daten müssen hier ausgetauscht werden...und wahrscheinlich mit unterschiedlichen Systemen kommunizieren. So wollen wir einen Single-Sign-On realisieren! Nein MÜSSEN! Ohne will ich das gar nicht mehr sehen!
Wir benötigen außerdem die ganzen Stammdaten der Mitarbeiter. Sind diese evtl im SAP hinterlegt? oder in sonstigen Datenbanken? Außerdem möchte ich auch die Quizdaten meiner e-learnings einsehen (Stichwort: SCORM). usw. usw.
Ihr seht schon...das ist komplizierter als man glauben mag. Man sollte sich deshalb vorher damit auseinandersetzen.

3: Usability und Design.
Ja, ich weiß das steht schon unter 1. Ich wollte nur noch einmal darauf Aufmerksam machen wie wichtig das ist! Sehr wichtig! Stellt euch einfach immer nur vor, eure Oma (70 Jahre alt), muss nun an ihr e-learning drankommen mit dem LMS.

4: Einsatzgebiet
Verwendet ihr das LMS eher als geschlossenes System. Wollt ihr nur e-learnings anbieten? Oder spielen eventuell auch andere Abteilungen noch eine Rolle? Hängt ihr hinter euer e-learning noch ein Forum?
Von vorne herein sollte klar sein: WAS wollt ihr und WO wollt ihr hin! Es dürfte sehr ärgerlich sein nach 3 Monaten zu merken, dass man die benötigten Funktionen in seinem LMS nicht zur Verfügung hat und man sich wieder ein neues System zu legen muss. Natürlich gilt das auch anders herum...brauchen wir die "Vollgas" Lösung? Denn eines sollte man auch nicht außer Acht lassen...

5. Kosten
Unterschiedliche System haben unterschiedliche Preise...das reicht von 0 Euro bis zu sehr sehr vielen Euros (6 stelliger Bereich!) Meist sind es nicht nur die reinen Anschaffungskosten die entstehen (für die Einrichtung, Anpassung, Installation usw.) sondern auch meisten eine jährliche Lizenzgebühr für eine gewisse Anzahl von Nutzern die auf das LMS zugreifen. Die Kosten variieren doch recht stark von Anbieter zu Anbieter.
Es gibt aber auch sog. Open-Source LMS (z.B. Moodle). Wenn man hier fit genug ist oder sonstige personellen Ressourcen zur Verfügung hat, sollte man sich auch diese Lösungen einmal näher betrachten.


Es gibt natürlich noch etliche weitere Dinge auf die man achten sollte...kommt aber eben, wie gesagt, darauf an was ihr benötigt!


Eines ist allerdings (zumindest für mich) sicher: Es geht (heute) noch nicht ohne LMS. Wer seinen Schulungsbereich professionell umsetzen möchten wird sich früher oder später mit so einem System auseinandersetzen müssen!


tl;dr:
LMS Anbieter gibt es wie "Sand am Meer". Die meisten schlecht! Sorry, meine Meinung!
Wiegt genau ab was ihr benötigt. Überstürzt nichts! Denkt aber immer daran: Am Ende muss der Lerner damit umgehen können. Kann er das einfach, schön und gut wird e-learning nicht als lästige Maßnahme/Anhängsel angesehen.


Einen kleinen Tipp bezüglich eines LMS kann ich mir dann doch nicht verkneifen: Für alle die nicht unbedingt eine Mega-high-End Lösung suchen, schaut euch mal Totara LMS an.

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